Bergkirsche, Scharlachkirsche
Prunus sargentii
Die Bergkirsche stellt mit ihren rosa Blütenwolken und ihrem leuchtenden Herbstlaub andere Zierkirschen in den Schatten – vorausgesetzt, sie hat den richtigen Standort.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 700 cm bis 1200 cm
- Wuchsbreite
- von 500 cm bis 800 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- überhängend
- Blütenfarbe
-
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- April
- Blütenform
-
- Büschel
- Schalenblüten
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- verkehrt eiförmig
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Austriebsfärbung
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchtform
-
- Steinfrucht
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
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- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Rasenflächen
- Gartenstil
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- Japangarten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Bergkirsche oder Scharlachkirsche (Prunus sargentii) stammt ursprünglich aus Japan, Korea und Ostsibirien, wo sie bis in Hochlagen und an den Hängen sich wiederbegrünender Vulkane wächst. Sie ist eine der größten japanischen Zierkirschen und stimmt in das farbstarke Blühen zum Kirschblütenfest ("hanami") mit ein, das in Japan alljährlich zu Ehren der Kirschblüte ("sakura") gefeiert wird. Zur Gattung Prunus, die 430 Arten umfasst, gehören neben Gehölzen mit solch hohem Zierwert auch Obstbäume wie Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche und Mandeln.
Wuchs
Prunus sargentii wächst als Wildart im Alter bis 25 Meter hoch, Kulturformen bis zwölf Meter. Ihre Krone entwickelt sich vasenförmig, breit ausladend und mit locker überhängenden Trieben. Mit ihrer dunklen, kastanienbraunen Borke zeichnen Stamm und Äste die malerische Silhouette wunderbar nach und sind auch im Winter prächtig anzuschauen.
Blätter
Die Blätter der Bergkirsche treiben kurz nach den Blüten bronzefarben aus. Sie sind kräftig grün, gut zwölf Zentimeter lang und laufen spitz zu. Im Herbst färben sie sich glühend gelb bis orangerot. Damit zählt die Bergkirsche zu den schönsten Bäumen mit roten Blättern im Herbst.

Der Name Scharlachkirsche kommt nicht von ungefähr – im Herbst färbst sich das Laub von Prunus sargentii flammend orangerot
Blüten
Im April öffnen sich karminrote Knospen in ein Meer aus hellrosafarbenen, einfachen bis halbgefüllten Blüten. Davon hat jede eine auffällig dunkle Mitte und drängt sich mit vielen anderen zu dichten Blütenbüscheln zusammen. In den Schalenblüten von Prunus sargentii finden Bienen und andere Insekten reichlich Nektar und Pollen.
Früchte
In geringen Mengen reifen im Sommer an der Pflanze ovale, glänzend rote Steinfrüchte, die Vögel gerne stibitzen.
Standort
Damit die Bergkirsche ihre volle Blütenpracht entwickeln kann, braucht sie einen Standort in der vollen Sonne. Sie verträgt etwas Wind, doch mag sie keine dicke Luft und sollte deshalb nicht neben stark befahrenen Straßen gepflanzt werden.
Boden
Als Herzwurzler wächst Prunus sargentii auf einem tiefgründigen, durchlässigen und lockeren Boden am besten. Auch sollte dieser sehr kalkhaltig sein.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für Zierkirschen ist der Herbst. Da die Scharlachkirsche fünf bis acht Meter in die Breite wachsen kann, gibt man ihr entsprechend viel Platz. Nur so kann sich die Krone später malerisch ausbreiten. Das Pflanzloch heben Sie so aus, dass es einen doppelt so großen Umfang wie der Wurzelballen hat. Den Aushub füllen Sie wieder ein, treten ihn ordentlich fest und wässern die Pflanzstelle durchdringend. Bei großen Hochstämmen können ein bis zwei Holzpfosten Halt geben, an denen der Stamm festgebunden wird. Die Baumscheibe sollte nicht bepflastert werden.
Pflege
Prunus sargentii ist robust und frosthart, nur bei Spätfrösten können die Blüten leiden. Sie bedarf keiner besonderen Pflege.
Schnitt
Die prächtige Krone brauchen Sie nur zu schneiden, um kleine Korrekturen vorzunehmen und den Baum bei Bedarf kleiner zu halten. Dabei können Sie jährlich die einjährigen Triebe einkürzen, ohne den natürlichen Wuchs zu stören. Nach einem Schnitt bis ins alte Holz treibt die Bergkirsche nicht mehr gut aus.

Unterpflanzt man Prunus sargentii mit Narzissen und anderen Frühjahrsblühern, ergibt sich ein farbenfrohes Bild
Verwendung
Die Bergkirsche ist wie dafür geschaffen, den Zugangsweg im Vorgarten zu beschatten oder auf einer Rasenfläche einen Soloauftritt hinzulegen. Als mehrstämmiger Großstrauch wächst sie zu einem idealen Kletterbaum heran. Zu ihren Füßen sollte man weiße, hellgelbe oder blaue Zwiebelblüher verwildern lassen. Schaumblüte (Tiarella), Elfenblume (Epimedium), Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera) oder Herzblumen (Dicentra) unterstreichen mit ihrer natürlichen Wirkung die zartrosa Kirschblüten. Diese erscheinen so reichlich, dass Sie auch immer ein paar Zweige für Ihre Vase schneiden können, die sich viele Tage lang halten.
Sorten
In der Baumschule findet man meist veredelte Scharlachkirschen, die zu hübschen Kleinbäumen heranwachsen. Bekannt ist die Sorte ‘Rancho’ mit dunkelroter Rinde und leuchtend roter Herbstfärbung. Ihre Blüten öffnen sich zu einfachen Blütenschalen. ‘Charles Sargent’ ist eine schöne Sorte mit ungefüllten Blüten und orangefarbenem Herbstlaub. Für eine überreiche, gefüllte und frühe Blüte ist ‘Accolade’ bekannt, die aus einer Kreuzung mit der Winter-Kirsche (Prunus subhirtella) entstanden ist.

Prunus sargentii ‘Accolade’ ist wegen ihrer frühen und üppigen Blüte unter Gärtnern besonders beliebt
Vermehrung
Prunus sargentii wird aus Sämlingen und Steckhölzern herangezogen und oft auf eine Unterlage, meist Vogelkirsche, veredelt.
Krankheiten und Schädlinge
Manchmal hinterlassen Schrotschusskrankheit und Sprühfleckenkrankheit Spuren auf den Blättern. Auf lehmigen, staunassen Böden ist die Bergkirsche anfällig für die Monilia-Spitzendürre, dabei sterben während und nach der Blüte die Triebspitzen ab.