Blutpflaume
Prunus cerasifera ‘Nigra’
Die Blutpflaume bietet fast alles, was das Herz begehrt: eine frühe Blüte, hübsches Laub und leckere Früchte. Wir geben Tipps zu Pflanzung, Pflege und Schnitt.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 500 cm bis 700 cm
- Wuchsbreite
- von 300 cm bis 600 cm
- Wuchseigenschaften
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- kugelförmig
- Blütenfarbe
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- rosa
- Blütezeit (Monat)
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- April
- Blütenform
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- Büschel
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- eiförmig
- elliptisch
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- lehmig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
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- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
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- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Straßenbegrünung
- Gartenstil
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- Bauerngarten
- Formaler Garten
- Japangarten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Blutpflaume (Prunus cerasifera ‘Nigra’) ist eine rotblättrige Auslese der Kirschpflaume (Prunus cerasifera), auch Myrobalane genannt. Die Gartenform wurde um 1916 in den USA selektiert und ist als Hausbaum äußerst beliebt. Die Wildart stammt ursprünglich aus Vorderasien und ist in Europa bereits seit etwa 400 Jahren in Kultur. In vielen Regionen ist sie verwildert und daher auch bei uns in der freien Natur in Feldhecken und an warmen, sonnigen Berghängen zu finden.
Wuchs
Die Blutpflaume wächst zu einem fünf bis sieben Meter hohen Baum heran und bildet eine rundliche bis kegelförmige, drei bis sechs Meter breite Krone. Einige Exemplare wachsen auch mehrstämmig. Blutpflaumen wachsen relativ langsam, etwa 25 Zentimeter pro Jahr. Die Rinde der jungen Triebe ist braunrot, die der älteren schwarzbraun. Sie sind oft leicht bedornt. Der Stamm besitzt eine dünne und nur schwach gefurchte, grauschwarze Borke und ist mit großen Korkzellen besetzt. Die Wurzeln bilden häufig Ausläufer.
Blätter
Die wechselständigen, eiförmigen bis elliptischen, rund fünf Zentimeter langen Blätter zeigen im Austrieb einen weinroten Farbton und besitzen eine metallisch glänzende Oberfläche. Sie färben sich nach dem Austrieb schwarzrot und vergrünen auch im Schatten kaum.
Blüten
Die Blüten der Blutpflaume sind leuchtend rosa und etwa 2,5 Zentimeter breit. Sie erscheinen ab Mitte März vor dem Laubaustrieb und besitzen den typischen radialen Aufbau der Rosengewächse mit fünf Blütenblättern. Sie werden stark von Insekten beflogen.

Die Blüten der Blutpflaume öffnen sich manchmal schon am Frühlingsanfang
Früchte
Die kleinen, essbaren Kirschpflaumen sind ab Juli reif und kaum größer als große Süßkirschen. Sie schmecken im reifen Zustand sehr süß und aromatisch und werden gerne zu Kompott oder Konfitüre verarbeitet. Die Wildart trägt gelbe bis hellrote Früchte, die Pflaumen der Sorte ‘Nigra' sind wie die Blätter dunkelrot gefärbt.
Standort und Boden
Blutpflaumen wachsen am besten in voller Sonne, gedeihen aber auch an absonnigen Standorten. Bei Lichtmangel ist der Blütenansatz jedoch deutlich spärlicher. Sie sind zwar zuverlässig frosthart, mögen aber wärmere Standorte. An den Boden stellen die Bäume keine hohen Ansprüche: Sie bevorzugen zwar nährstoffreiche, kalkhaltige Lehmböden, wachsen aber auch auf ärmeren Sandböden noch zufriedenstellend. Auch sommerliche Trockenheit überstehen Blutpflaumen problemlos.
Pflanzung und Pflege
Blutpflaumen pflanzt man am besten im Herbst oder Frühjahr. Bei Containerpflanzen ist auch die ganzjährige Pflanzung möglich, sofern man die im Sommer gepflanzten Bäume gut mit Wasser versorgt. Wenn Sie einen größeren Hochstamm pflanzen, sollten Sie auf der Westseite des Stammes gleich einen Baumpfahl einschlagen und Ihre Blutpflaume daran anbinden, damit sie bei Sturm nicht umkippt. Streuen Sie am besten ein paar Handvoll Hornspäne im Wurzelbereich aus und decken Sie diesen nach der Pflanzung mit Rindenhumus ab.
Bei jungen Blutpflaumen ist es wichtig, den Stamm im Winter zu schattieren, da die Bäume sehr anfällig für Frostrisse sind. Umwickeln Sie ihn am besten mit einem Jutegewebe oder einer Schilfmatte. Regelmäßige Wassergaben sind nach dem Einwachsen in der Regel nicht mehr nötig, da Blutpflaumen gut mit vorübergehender Trockenheit zurechtkommen. Wenn überreife Kirschpflaumen zu Boden fallen, sollten Sie diese zeitnah beseitigen – die gärenden Früchte locken zahlreiche Wespen an. Besser ist es, die reifen Kirschpflaumen rechtzeitig zu ernten und daraus eine leckere Konfitüre zu kochen.

Die kleinen Pflaumen sind im reifen Zustand sehr süß und aromatisch
Bevor die Wurzelausläufer der Blutpflaume lästig werden, sollten Sie diese im noch unverholzten Zustand mit einem Ruck aus der Erde herausreißen. Bei extremer Ausläuferbildung ist es eventuell sinnvoll, im Nachhinein noch eine Wurzelsperre zu setzen.
Schnitt
Einen regelmäßigen Schnitt brauchen Blutpflaumen nicht. Man kann aber bei jungen Pflanzen bei Bedarf Korrekturschnitte vornehmen und bei älteren Bäumen von Zeit zu Zeit die Krone auslichten, wenn sie zu dicht wird. Wie bei allen Pflaumen sind auch bei der Blutpflaume die größeren Schnittwunden anfällig für Holzfäule. Vermeiden Sie daher den stammnahen Rückschnitt älterer Äste oder lassen Sie im Zweifelsfall einen etwa handbreiten Zapfen stehen.
Verwendung im Garten
Blutpflaumen sind als Hausbäume eine sehr gute Wahl. Die hitze- und stadtklimafesten Tiefwurzler lassen sich sogar problemlos mit einer kleinen Baumscheibe in eine Pflasterfläche integieren und können deshalb auch als Schattenbaum für einen Sitzplatz dienen. Am besten entwickeln sich die Pflanzen, wenn sie ungestört wachsen können und die Krone in alle Richtungen genügend Platz hat, sich zu entfalten.

Die kleinkronigen Blutpflaumen sind ideale Hausbäume und bringen mit ihrem roten Laub die ganze Saison über Farbe in den Garten. Man kann sie auch wie hier als Duo pflanzen
Wegen ihres tiefgehenden Wurzelwerks und ihres lichten Blätterdachs lassen sich Blutpflaumen auch hervorragend mit Halbschattenstauden und kleinen Blütensträuchern unterpflanzen. In gemischten Blütenhecken machen die robusten und unkomplizierten Gehölze ebenfalls eine gute Figur.
Vermehrung
Man vermehrt Blutpflaumen durch Veredlung – entweder durch die sogenannte Kopulation im Frühjahr oder durch Okulation im Sommer. Als Veredlungsunterlagen dienen zwei- bis dreijährige Sämlinge der wilden Kirschpflaume. An der Kopulation kann man sich auch als Laie versuchen, weil die Erfolgsquote in der Regel sehr hoch ist. Man braucht allerdings ein scharfes Veredlungsmesser, denn das Holz der Blutpflaume ist sehr hart und zäh.
Krankheiten und Schädlinge
Auf humusarmen, sandigen und etwas staunassen Böden kann gelegentlich Gummifluss auftreten. Echter Mehltau sowie die Schrotschusskrankheit sind relativ häufige, allerdings nicht lebensbedrohliche Pilzkrankheiten. Zu den häufigsten Schadinsekten zählen Blattläuse sowie der Kleine Frostspanner.
Häufig gestellte Fragen
Wann kann man Blutpflaumen schneiden?
Blutpflaumen brauchen eigentlich keinen regelmäßigen Rückschnitt. Möchte man jedoch bei einem älteren Exemplar die Krone etwas auslichten, sollte man im Spätsommer zur Astschere greifen.
Wie groß wird die Blutpflaume?
Die Blutpflaume wird zwischen fünf und sieben Meter hoch. Allerdings wächst sie mit knapp 25 Zentimetern pro Jahr sehr langsam. Die Krone kann zwischen drei und sechs Metern breit werden.
Ist die Blutpflaume giftig?
Die Früchte der Blutpflaume sind essbar und können ab Juli geerntet werden. Aus den Kirschpflaumen kann man leckeres Kompott oder Konfitüre herstellen.