Buschwindröschen
Anemone nemorosa
Wenn in den Wäldern die weißen Blütenteppiche der Buschwindröschen erscheinen, nimmt der Frühling richtig Fahrt auf. So holen Sie sich den Frühlingsboten in den Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Rhizom
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 25 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- Februar bis April
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- dreigeteilt
- eingeschnitten
- Licht
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- halbschattig bis schattig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
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- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
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- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- mäßig nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
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- giftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Verwendung
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- Bodendecker
- Unterpflanzung
- Verwilderung
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft und Aussehen
Jedes Frühjahr erfreut das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) das Auge des Waldspaziergängers mit dichten weißen Blütenteppichen. Besonders in Laub- und Nadelwäldern trifft man den in Europa und Asien heimischen Frühblüher oft an. Diese Anemonen-Art ist wie die früh blühenden Zwiebel- und Knollenpflanzen ein Geophyt – das heißt, sie treibt im Frühling rasch aus, hat aber schon im Frühsommer ihren Wachstumszyklus beendet und zieht sich wieder in die Erde zurück. Mit dieser cleveren Strategie nutzt die winterharte Staude den Zeitraum, in dem die Baumkronen noch viel Licht durchlassen, optimal aus. Der Name Buschwindröschen kommt wahrscheinlich daher, dass die Blütenblätter sehr leicht vom Wind mitgerissen werden.
Das Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae) blüht in der Natur meist reinweiß, zeigt gelegentlich aber auch leicht rosa überhauchte Blütenblätter. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis Mai, in milden Regionen öffnet das Buschwindröschen aber auch schon im Februar seine Blüten. Die strahlend weißen Blütensterne mit den gelben Staubgefäßen sind 1,5 bis 4 Zentimeter groß. Sie bestehen aus sechs bis acht, ganz selten auch zwölf Blütenblättern. Nachts und bei Regen schließen sich die Blüten und hängen nach unten. Das Buschwindröschen wird 10 und 25 Zentimeter hoch und bildet kriechende, schlanke Rhizomwurzeln, aus denen neue Triebe sprießen. Die dunkelgrünen Blätter des Buschwindröschens sind tief eingeschnitten und ziehen nach der Blüte ein. Die Staude ist in allen Pflanzenteilen giftig.

Sorte ‘Green Fingers’ blüht erst im April und Mai. Ihre Blüten haben auffällige grüne Petalen, die an kleine Finger erinnern
Sorten
Als heimische Wildblume kennt es jeder, aber nur wenige wissen, dass es vom Buschwindröschen auch etliche sehr interessante Gartenformen gibt. Zu den auffälligsten zählt zweifellos ‘Blue Eyes’: Sie ist dicht gefüllt und besitzt eine fast tintenblaue Blütenmitte. ‘Vestal’ trägt ebenfalls weiße, gefüllte Blüten. Im Unterschied zu ‘Blue Eyes’ sind die aus den Staubblättern entstandenen Blütenblätter wie bei einigen Pfingstrosen-Sorten jedoch deutlich kürzer, sodass in der Mitte ein kleiner Pompon entsteht. ‘Robinsoniana’ schließlich ist eine großblütige lilablaue Farbvariante. Sie wurde vor 130 Jahren im botanischen Garten von Oxford entdeckt und war bereits um 1900 in den Gärten Englands weit verbreitet. Wichtig ist der richtige Standort, denn die intensivste Färbung zeigen die Blüten im Schatten. Starkes UV-Licht zersetzt den Farbstoff und lässt sie verblassen.
Standort und Boden
Als Waldpflanzen brauchen Buschwindröschen lockeren, humusreichen Gartenboden. Am wohlsten fühlen sie sich auf kalkhaltigen Böden, tolerieren jedoch auch leicht saure Erde. Wichtig sind gleichmäßige Bodenfeuchte und ein lichtschattiger Standort unter größeren Gehölzen, zum Beispiel unter einer freiwachsenden Hecke oder einem freistehenden Hausbaum.

Das Buschwindröschen bildet mit der Zeit dichte Blüteteppiche
Verwendung
Da das Buschwindröschen schnell dichte Bestände bilden kann, eignet es sich hervorragend, wenn Sie eine größere Fläche unter Gehölzen bepflanzen wollen. Am besten kombiniert man es hier mit spätblühenden Schattenstauden wie Funkien oder Astilben, denn zieht der Frühlingsblüher nach der Blüte ein, können diese die vergilbten Blätter verdecken. Sehr dekorativ sind auch Kombinationspflanzungen mit anderen früh blühenden Zwiebelblumen und flächig kombinierte Flickenteppiche aus Buschwindröschen, Winterling und Blaustern.
Buschwindröschen pflanzen und pflegen
Das Buschwindröschen ist eine sehr anspruchslose Pflanze. Setzen Sie die Stauden am besten im Frühjahr während oder gleich nach der Blüte in die Erde und mulchen Sie jedes Jahr im Herbst mit Laub, um die Humusbildung zu fördern. Kurz vor dem Austrieb im Frühjahr wird zusätzlich eine dünne Schicht Kompost aufgetragen. Vermeiden Sie jegliche Bodenbearbeitung, denn dabei zerstören Sie die empfindlichen Rhizome. Da die robusten Pflanzen kurze Ausläufer treiben, nimmt das Blütenspektakel von Jahr zu Jahr zu. Werden die Teppiche mit den Jahren zu groß, sticht man einfach die Ränder ab und hält die Pflanzen so im Zaum.

Das Buschwindröschen ‘Bracteata Pleniflora’ begeistert mit seinen hübschen gefüllten Blüten
Schnitt
Da das Buschwindröschen direkt nach der Blüte einzieht, muss es nicht zurückgeschnitten werden. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Sommer komplett ab. Sie werden dann von den anderen Pflanzen verdeckt und zu wertvollem Humus zersetzt. Man kann aber im Frühling jederzeit ein Sträußchen für die Vase schneiden.
Buschwindröschen vermehren
Die Vermehrung des Buschwindröschens ist denkbar einfach und gelingt am einfachsten durch Teilen der ausbreitungsfreudigen Pflanzen. Dazu sticht man einfach Teilstücke vom Pflanzenteppich ab und setzt sie an anderer Stelle wieder ein. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im Frühjahr gleich nach der Blüte. Sie können den Frühblüher aber auch im Herbst durch Wurzelschnittlinge vermehren. Hierzu werden einige der Rhizome ausgegraben und in mehrere Teile geschnitten, wobei darauf zu achten ist, dass sich an jedem Schnittling auch austriebsfähige Knospen befinden. Diese Teilstücke werden dann nicht gesteckt, sondern entsprechend ihres natürlichen Wuchsverhaltens waagerecht eingepflanzt. Am besten ist es aber, man überlässt die Pflanze einfach sich selbst – mit ihren langen Rhizomen vermehrt sie sich mit der Zeit von alleine.
Krankheiten und Schädlinge
Das Buschwindröschen steht bei Schnecken auf dem Speiseplan und die Rhizome werden häufig vom Anemonenbecherling befallen. Dieser Pilz nutzt den Frühblüher als Wirtspflanze, schädigt ihn aber nicht stark. Die Blätter sind außerdem etwas anfällig für Rostpilze.