Gloxinie
Sinningia-Hybriden
Sinningia-Hybriden, umgangssprachlich Gloxinien genannt, werden bei uns als blütenreiche Zimmerpflanzen kultiviert – leider meist nur für eine Saison. Woran das liegt und worauf es bei der Pflanzung und Pflege ankommt, lesen Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Knolle
- einjährig
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 30 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
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- buschig
- Blütenfarbe
-
- violett
- blau
- rot
- rosa
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis August
- Blütenform
-
- Ähre
- Trichter
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- leicht gefüllt
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig bis länglich-elliptisch
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht
- ph-Wert
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- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Die Gloxinie ist eine sehr beliebte Zimmerpflanze – kein Wunder, bei der Blütenpracht. Aus botanischer Sicht handelt es sich bei den Gloxinien, die hierzulande im Handel erhältlich sind, um Hybriden, die aus Kreuzungen aus Sinningia speciosa mit vielen weiteren Arten wie Sinningia villosa oder Sinningia helleri entstanden sind. Alle beteiligten Arten zählen zu den Gesneriengewächsen (Gesneriaceae) und stammen aus Mittel- und Südamerika, Sinningia speciosa ist in Brasilien beheimatet. Der Name "Gloxinie" ist etwas irreführend: Früher ordnete man die Pflanze der zugegebenermaßen nah verwandten Gattung Gloxinia zu, was sich im deutschen Trivialnamen immer noch widerspiegelt.
Wuchs
Die Gloxinie besteht aus einer grundständigen Blattrosette, über der sich die großen bunten Trichterblüten erheben. Die Pflanze bildet Knollen aus und wächst buschig und kompakt. An Wuchshöhe erreicht die Zimmerpflanze etwa 20 bis 30 Zentimeter.
Blätter
Die Blätter moderner Gloxinien sind sehr weich und etwas kleiner als die der ersten Hybriden und die der Wildart. Diese Merkmale waren wichtige Züchtungsziele, da die eigentlichen Blätter der Pflanze sehr zerbrechlich und somit schlecht für den Transport geeignet waren. Die Blätter sind eiförmig bis länglich, samtig behaart und die Blattunterseite ist heller als die Oberseite.
Blüten
Die auffällig großen und äußerst attraktiven trichterförmigen Blüten der Gloxinie sind weiß, rot oder blauviolett gefärbt. Es gibt auch gefüllte Varianten, dann ähneln die Blüten denen alter Rosen. Manche Hybriden haben weiß gerandete Blütenblätter, sind also zweifarbig, oder sind am Rand leicht gekräuselt. Mittlerweile sind auch wieder Gloxinien erhältlich, die der Wildart Sinningia speciosa ähnlich sehen und kleinere, leicht hängende Blüten aufweisen. Die Blütezeit der Gloxinie dauert von Juni bis August.

Gefüllte Gloxinien-Blüten sehen Rosenblüten sehr ähnlich
Früchte
Die tropische Pflanze bildet kleine Kapselfrüchte aus.
Standort
Die Gloxinie mag es warm, luftfeucht und hell. Ein Platz in der direkten Sonne sollte aber vermieden werden. Die Zimmerpflanze eignet sich hervorragend für beheizte Zimmer, Vitrinen oder Wintergärten.
Substrat
Sie können für die Gloxinie herkömmliche Blumenerde, die zur besseren Drainage noch mit etwas Sand vermischt wird, oder Kakteenerde verwenden. Diese ist von Haus aus gut durchlässig. Etwas Blähton unten im Pflanzgefäß beugt Staunässe vor.
Gießen
Gießen Sie die Gloxinie stets mit zimmerwarmem und weichem, sprich, kalkarmem Wasser. Das Substrat sollte nie vollständig austrocknen, sondern immer leicht feucht sein. Vermeiden Sie es von oben zu gießen, damit sich kein Wasser in der Blattrosette sammeln kann.
Düngen
Eine frisch gepflanzte Gloxinie benötigt in der Regel keinen Dünger. Wer Sie erfolgreich durch ihre winterliche Ruhephase bringt, sollte der Pflanze während der nächsten Blütezeit einmal wöchentlich etwas Kakteendünger geben.
Umtopfen
Ist ein Umtopfen vonnöten, ist im Frühjahr, ehe die Gloxinie aus ihrer Knolle neu austreibt, die beste Zeit dafür. Meist lohnt sich das Weiterpflegen nach der Blüte aber nicht.

Die Gloxinie wird überwiegend nur eine Saison lang kultiviert, sodass das Umtopfen entfällt
Schneiden
Schnittmaßnahmen fallen bei der Gloxinie nicht an. Nach der Blüte zieht die Pflanze komplett ein.
Sonstige Pflege
Eine Weiterkultur, nachdem die Gloxinien abgeblüht sind, gelingt nur in den seltensten Fällen. Die Knollen der Sinningia-Hybriden sind in der Regel so klein, dass sie die Trockenphase bis zum nächsten Frühjahr nicht überstehen. Der Versuch geht obendrein etwas ins Geld: Die Pflanzen müssen an einen sehr hellen Standort gebracht werden und benötigen zusätzlich täglich für mehrere Stunden künstliches Licht. Die Knolle bleibt im Topf und wird alle zwei bis drei Wochen minimal gewässert. Die empfohlene Temperatur in den Wintermonaten liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius.
Vermehrung
Die Vermehrung der Gloxinie ist für den Laien kaum oder nur mit sehr viel Geduld durchführbar. Man kann in der Zeit von Oktober bis Februar eine Aussaat versuchen oder Blattstecklinge nehmen. Diese benötigen einen sehr warmen Standort mit Temperaturen von konstanten 25 Grad Celsius. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis sich Blätter zeigen.
Krankheiten und Schädlinge
Gelegentlich treten bei der Gloxinie Blattläuse, Spinnmilben oder Thripse auf. Das Einrollen der Blätter ist ein Anzeichen für zu trockene Raumluft.