Goldbirke
Betula ermanii
Die Goldbirke punktet mit "goldener" Rinde und goldgelber Herbstfärbung auch in kleineren Gärten. Wir stellen die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps vor.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1500 cm bis 2000 cm
- Wuchsbreite
- von 800 cm bis 1000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- locker
- mehrstämmig
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
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- April
- Blütenform
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- Kätzchen
- Blüteneigenschaften
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- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- doppelt gezähnt
- eiförmig
- herzförmig zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtform
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- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken bis nass
- ph-Wert
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- schwach alkalisch bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Rindenschmuck
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
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- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Straßenbegrünung
- Gartenstil
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- Heidegarten
- Naturgarten
- Parkanlage
Herkunft
Die Goldbirke ist in Japan, Korea und fernöstlichen Regionen Russlands heimisch, Kamtschatka-Birke lautet wegen ihrer Herkunft auch ihr zweiter Name. In ihrer Heimat bildet die zur großen Gattung der Birken gehörende Baumart oft auf felsigem Gelände zusammen mit Kiefern, Weidenarten oder Lärchen die Waldgrenze in den Bergen, und zwar meist in Strauch- oder Gebüschform – das hat Betula ermanii den Namen "Felsenbirke" eingetragen.
Wuchs
Die sommergrüne Goldbirke entwickelt sich im Garten zu einem etwa 20 Meter hohen Baum mit relativ kurzem Stamm, meist bleibt sie aber deutlich kleiner. Darüber formen die Äste eine maximal halb so breite und lockere Krone. Diese ist anfangs schmal bis pyramidenförmig ausgeprägt. Das Wachstum ist für eine Birke relativ gemächlich: "üblich" sind 25 bis 40 Zentimeter pro Jahr. Auffällig ist bei Betula ermanii wie bei vielen anderen Birken der Stamm: Bereits von dünnen und jungen Stämmchen rollt sich die zart rosafarbene oder cremefarbene Rinde, die in ihrer Färbung an helle Haut erinnert, in unterschiedlich breiten Streifen ab. Auf ihnen sind schmale Bänder von Lentizellen zu sehen. Unter der sich lösenden Rinde schimmert der Stamm gelblich-rot. Der Flachwurzler entwickelt viele Feinwurzeln.

Ein charakteristisches Merkmal der Goldbirke (Betula ermanii) ist die auffällig helle Rinde
Blätter
Die breit eiförmigen bis herzförmigen, wechselständigen Blätter der Goldbirke sind bis zu acht Zentimeter lang und glänzen dunkelgrün. Im Herbst nehmen sie einen spektakulären goldgelben Farbton an. Der Rand der Blätter ist doppelt gesägt, das Ende deutlich zugespitzt.
Blüten
Grüngelbe Kätzchen erscheinen im April: Weibliche stehen einzeln und aufrecht, männliche sind bis sechs Zentimeter lang.
Früchte
Bis zu drei Zentimeter lang sind die eiförmigen Fruchtkätzchen von Betula ermanii.
Standort
Die Goldbirke präferiert kühle, ja kalte Standorte. Zwar liebt sie die Sonne, nicht aber heiße und trockene Plätze. Wind oder Frost können ihr nichts anhaben, die weiße Rinde hilft beim Sonnenschutz. Hohe Luftfeuchtigkeit ist ihr am liebsten.
Boden
Betula ermanii hat eine breite Bodenamplitude, die von mäßig trocken bis nass reicht. Der pH-Wert kann zwischen sauer und leicht alkalisch liegen. Durchlässig soll die Erde sein, dies ist beispielsweise bei humosen oder sandig-lehmigen Böden gegeben. Versiegelter Boden – etwa durch Überpflasterung – wird nicht toleriert.
Pflanzung
Containerware kann man ganzjährig bei frostfreiem Wetter und offenem Boden pflanzen. Da die Goldbirke früh austreibt, hat sie bei einer Herbstpflanzung über den Winter Zeit, neue Wurzeln auszubilden. Dann kann man auch problemlos Ballenware verwenden. Betula ermanii sollte im Boden so tief stehen wie vorher im Topf oder in der Baumschule. Vor allem in der Anwuchsphase sollte man die Goldbirke gut gießen!
Pflege
Überlegen Sie sich den Standort für Ihre Goldbirke gut, denn aufs Verpflanzen reagiert sie meist schon nach wenigen Jahren sehr beleidigt.
Schnitt
Die Goldbirke sollte man – wenn überhaupt – erst ab dem Spätsommer schneiden. Dann ist die Gefahr, dass die Wunde stark blutet, am geringsten.

Selbst im Winter ist die Goldbirke ein Blickfang im Garten
Verwendung
Die Goldbirke eignet sich als Garten-, Allee- oder Parkbaum. Sie kommt sowohl als Solitär als auch in der Gruppe gut zur Geltung. Wegen ihrer relativ geringen Höhe ist sie auch in eher kleineren Gärten als Mehrstamm beliebt. Vor allem im Winter kann sie mit ihrer originellen Rindenstruktur punkten.
Sorten
- Betula ermanii ‘Grayswood Hill’ ist relativ starkwüchsig. Die Rinde schimmert teils creme- bis orangefarben.
- ‘Mt. Zao Purple’ ist eine Auslese, die vom Mount Zao in Japan stammt. Die Sorte hat eine purpurfarbene Rinde, die deutlich sichtbare Lentizellen durchziehen.
- Die Sorte ‘Blush’ beansprucht mit ihrer breiten Krone viel Platz, die weiße Rinde "errötet" leicht – deshalb auch der Sortenname.
- ‘Holland’ ist auch unter dem Synonym Kamtschatka-Birke bekannt. Sie wird wegen ihres kompakten Habitus gern als Baum in öffentlichen Anlagen verwendet. Diese Sorte gilt als besonders frosthart.
Vermehrung
Aussaat ist die verbreitete Vermehrungsmethode bei der Art, Sorten werden auch auf Sämlinge der Sandbirke kopuliert.
Krankheiten und Schädlinge
Die Goldbirke zieht alle Arten von Faltern und Insekten wie magisch an. Geschädigt wird der Baum dadurch in den allermeisten Fällen nicht. Auch Läuse verursachen keine Schäden.