Henrys Linde
Tilia henryana
Nicht nur Bienen fliegen auf Tilia henryana. Die bei uns noch seltene Lindenart blüht besonders spät und füllt eine Blütenlücke. Und es gibt noch mehr, was sie attraktiv macht.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 800 cm bis 1200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
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- gelb
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- August bis September
- Blütenform
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- Rispen
- Blüteneigenschaften
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- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gezähnt
- herzförmig
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Austriebsfärbung
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 8
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Dachgarten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Tilia henryana gehört zur rund 50 Arten umfassenden Gattung der Linden (Tilia). Die Pflanze wurde 1888 in Zentralchina entdeckt und nach einem irischen Pflanzenmaler namens Augustine Henry benannt. Man führte die auch als Henrys Linde bezeichnete Art Anfang des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa ein. Der langsamwüchsige Baum mit den dekorativen Blättern ist bei uns aber immer noch wenig bekannt. Tilia henryana gehört zur Unterfamilie der Lindengewächse (Tiliaceae), die wiederum Teil der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) ist.
Wuchs
Der mittelgroße Baum bildet eine ausgewogene breit-ovale bis runde Krone, verzweigt sich aber weniger stark als Sommer- oder Winterlinde. Am Naturstandort erreicht Henrys Linde die Größe unserer heimischen Arten. In Kultur bleibt Tilia henryana dagegen mit acht bis zwölf Metern Höhe verhältnismäßig klein. Der Baum wächst mit einem Jahreszuwachs von 15 bis 40 Zentimetern langsam. Die Art wird sowohl als Hochstamm, Stammbusch, mehrstämmiger Baum und als Dachform angeboten.
Blätter
Das Blattwerk von Tilia henryana zeichnet die Art aus. Die herzförmigen Blätter sind am Rand von auffallend nadelförmigen Zähnen gesäumt. Im bronzefarbenen Austrieb sehen die später dunkelgrünen Blätter der Pflanze besonders dekorativ aus. An der Unterseite ist das Laub daunenartig braun behaart. Im Herbst färbt sich Henrys Linde goldgelb. Ein großer Vorteil: Von den Blättern tropft kein klebriger Zuckertau.

Die Blätter von Tilia henryana tragen am Rand markante nadelförmige Zähne, die sie deutlich von anderen Linden-Arten unterscheiden
Blüten
Die späte Blütezeit von August bis September macht Tilia henryana zu einem gefragten Bienennährgehölz. In dichten Rispen hängen 20 bis 50 cremegelb-weißliche Blüten samt Deckblatt zusammen und verströmen einen betörenden Honigduft. Sie liefern reichlich Pollen und Nektar.
Früchte
Aus den Blüten bilden sich kleine, rundliche Nussfrüchte.
Standort
Tilia henryana liebt es sonnig. Wählen Sie einen möglichst warmen, geschützten Standort für die in jungen Jahren empfindlichen Bäume.
Boden
Der Boden sollte frisch, humos und tiefgründig sein.
Tilia henryana pflanzen
Exemplare im Container kann man ganzjährig pflanzen, außer bei großer Trockenheit oder gefrorenem Boden. Ballierte Pflanzen setzt man am besten im Herbst.
Pflege
In der Anwachsphase müssen Sie auf ausreichend Wasser und Winterschutz achten.
Tilia henryana schneiden
Wollen Sie Ihre Tilia henryana schneiden, sind der Herbst oder das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb geeignete Zeiten.
Winterschutz
Gut eingewurzelte Bäume sind frosthart bis minus 12 Grad Celsius und darunter. Jungbäume und frisch gepflanzte Exemplare dagegen brauchen in den ersten Jahren, bis sie richtig Fuß gefasst haben, einen Winterschutz. Schützen Sie den Wurzelraum mit angehäufelter Erde und einer dicken Laubschicht. Stamm und Krone schützen Sie bei strengen Winterfrösten mit Vlies. Gegen starke Licht- und Temperaturunterschiede im Winterhalbjahr hilft ein Schutzanstrich von Stamm und dicken Ästen.

Mit ihrer für eine Linde späten Blüte im Spätsommer bietet Tilia henryana Bienen willkommene Nahrung
Verwendung im Garten
Das hübsche Laubgehölz eignet sich für die Einzelstellung, Gruppen- und Reihenpflanzungen. Wegen ihres langsamen Wuchses wird Tilia henryana sogar als Kübelpflanze beispielsweise auf Dachgärten in entsprechend großen Pflanzgefäßen (Minimum bei kleinen Exemplaren 60 bis 70 Liter) verwendet. In Dachform gezogen überdacht diese Tilia Terrassenplätze.
Henrys Linde vermehren
Tilia henryana wird in den Baumschulen durch Veredlung vermehrt.
Krankheiten und Schädlinge
Mit Krankheiten und Schädlingen hat Henrys Linde keine Probleme.