Pflanzen

Herbststeinbrech, Oktoberle

Saxifraga cortusifolia var. fortunei

Der Herbststeinbrech, wegen seiner späten Blüte auch "Oktoberle" genannt, eignet sich selbst für schwierige Gartenbereiche wie den Schatten. Wir geben Pflanz- und Pflegetipps für Saxifraga cortusifolia.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 25 cm bis 30 cm
Wuchsbreite
von 20 cm bis 25 cm
Wuchseigenschaften
  • flachwüchsig
  • polsterbildend
  • horstbildend
  • dicht
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • September bis Oktober
Blütenform
  • 5-zählig
  • becherförmig
  • Rispen
Blattfarbe
  • mehrfarbig
Blattform
  • gelappt
  • herzförmig
  • rundlich
Blatteigenschaften
  • Rosette
Fruchtform
  • Kapsel
Fruchteigenschaften
  • unscheinbar
  • Selbstaussaat
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • kiesig bis sandig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
ph-Wert
  • schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 7
Lebensbereiche
  • G2
  • GR2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Bodendecker
  • Gruppenpflanzung
  • Pflanzgefäße
  • Unterpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Japangarten
  • Rhododendrongarten
  • Steingarten
  • Topfgarten
  • Waldgarten

Herkunft

Der aus China stammende Herbststeinbrech (Saxifraga cortusifolia var. fortunei) ist eine ganzjährig attraktive Polsterstaude und eignet sich selbst für die Nordseite des Gartens oder ständig beschattete Bereiche wie den Vorgarten. Wild wächst er auf bewaldeten Geröllhängen. Botanisch zählt der Herbststeinbrech wie alle Arten des Steinbrechs zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae), die etwa 440 verschiedene Gattungen umfasst. Seine Hauptblütezeit fällt in den Oktober, weswegen er den liebevollen Spitznamen "Oktoberle" trägt. Das führt manchmal zu Verwechslungen mit der Siebold-Fetthenne (Sedum sieboldii), die ebenfalls so genannt wird. Der Name "Steinbrech" basiert auf den kräftigen Wurzeln der Pflanzen, denen nebenbei auch eine heilende Wirkung bei Gallensteinen zugeschrieben wird.

Wuchs

Der sommergrüne Herbststeinbrech wächst horstig und dicht. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 25 und 30 Zentimetern.

Blätter

Saxifraga cortusifolia trägt je nach Sorte rundliche bis herzförmige und siebenlappige Blätter, die in Rosetten angeordnet sind. Die Blätter sind häufig mehrfarbig: panaschiert, gerandet oder gepunktet. Das Farbspektrum reicht von hellem Grün über Rot bis zu tiefem Schwarz. Das Laub ist äußerst dekorativ und bleibt bis zu den ersten strengen Frösten grün.

Blüten

Die weißen bis rosaroten, sternförmigen Blüten erscheinen frühestens Mitte September und bleiben bis Ende Oktober. Sie stehen in lockeren Rispen auf etwa 20 bis 30 Zentimeter langen, meist unbelaubten Stielen. Jede Einzelblüte trägt fünf Blütenblätter, von denen eines deutlich länger ist als die anderen.

Saxifraga Bluete

Die ungleich langen Blütenblätter machen den besonderen Charakter des Herbst-Steinbrechs aus

Früchte

Nach dem Flor bilden sich unscheinbare Kapselfrüchte mit den Samen. Sie erscheinen in großer Zahl.

Standort

Herbststeinbrech eignet sich hervorragend für halbschattige bis schattige, luftfeuchte Standorte unter Bäumen und Sträuchern. Direkte Sonne verträgt die Staude nur, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Ideal ist ein Standort vor einer nach Norden ausgerichteten Hauswand.

Boden

Der Boden sollte sehr durchlässig, humus- und nährstoffreich, gleichmäßig feucht und gerne etwas steinig sein. Optimal ist ein pH-Wert im leicht sauren Bereich.

Pflanzung

Man pflanzt den anfangs etwas frostempfindlichen Herbststeinbrech am besten im ersten Halbjahr. Da er sehr langsam wächst, hat er so genügend Zeit, um bis zum ersten Winter gut einzuwurzeln. Der empfohlene Pflanzabstand liegt bei dreißig Zentimetern, pro Quadratmeter rechnet man elf Pflanzen.

Pflege

Im April sollten Sie die Polsterstaude mit etwas organischem Rhododendron-Dünger versorgen. Gartenkompost ist weniger geeignet, weil er meist zu kalkhaltig ist. Die Samenstände werden am besten direkt nach der Blüte entfernt, um die Pflanzen zu kräftigen. Das verwelkte Laub kann aus optischen Gründen im Spätwinter ausgeputzt werden.

Laub der Herbststeinbrech-Sorte ‘Silver Velvet’

Das dekorative Laub des Herbststeinbrechs, hier zu sehen die Sorte ‘Silver Velvet’, kann über den Winter einfach liegenbleiben: So dient es als zusätzlicher Frostschutz

Da der Herbststeinbrech erst spät blüht, sind seine Blüten mehr oder weniger frühfrostgefährdet. Wer länger etwas vom Blütenflor haben möchte, sollte die Pflanzen an geschützte Standorte setzen und bei Frostgefahr mit Vlies abdecken. Spätfröste können manchmal den jungen Austrieb schädigen. In der Regel erholt sich das Oktoberle aber schnell von solchen Rückschlägen. Generell ist bei Freilandpflanzung als Winterschutz eine Laubschüttung oder eine Abdeckung mit Tannenreisig empfehlenswert. Wenn starke Winterfröste drohen, sollten in Töpfen kultivierte Pflanzen an einen windgeschützten, schattigen Ort gestellt und mit Wintervlies umwickelt werden.

Teilen

Die Staude ist sehr langlebig, weswegen eine regelmäßige Teilung von Saxifraga cortusifolia nicht erforderlich ist. Zur gezielten Vermehrung kann man den Herbststeinbrech aber im März oder April teilen.

Verwendung

Der Herbststeinbrech ist vor allem in den nördlichen Breiten wegen seiner Unempfindlichkeit gegenüber Kälte beliebt. Im Herbst bereitet er als letzter Blüher besondere Freude im Garten: Die kleinen Blüten setzen auch bei kühleren Temperaturen noch feine Farbakzente.

Saxifraga cortusifolia ziert Waldränder, Wegeinfassungen, Steingärten und Beete. Da die Polsterstaude auch im Winter hübsch anzusehen ist, stellt die munter blühende Gebirgspflanze besonders für Steingärten eine tolle Bereicherung dar. Aber auch als aufhellende Unterpflanzung von Sträuchern an schattigen Standorten (zum Beispiel von Rhododendron) ist sie geeignet. Heuchera, Christrose, Herbst-Enzian, Hosta, Farne und Herbst-Alpenveilchen sind beliebte Pflanzpartner. In asiatisch gestalteten Gärten findet man in Kombinationen mit anderen Polsterstauden oder filigranen Gräsern ebenfalls viele Verwendungsmöglichkeiten. Auf schattigen Balkonen oder Terrassen kann man den Herbststeinbrech auch zur Bepflanzung von Töpfen, Blumenkästen oder Trögen nutzen.

Herbststeinbrech im Beet

In guter Gesellschaft: Herbststeinbrech mit Hirschzungenfarn und Herbst-Krokussen

Sorten

Die Sortenvielfalt von Saxifraga cortusifolia ist mittlerweile enorm – und es kommen ständig weitere Züchtungen mit interessant gefärbtem Laub hinzu. Wir empfehlen:

  • ‘Black Ruby’: glänzende, fast schwarze Blätter und rosarote Blüten
  • ‘Mount Natchi’: rot gezeichnetes Laub, weiße Blüten
  • ‘Cherry Pie’: glänzend grüne Blätter und pinke Blüten
  • ‘Blackberry and Apple Pie’: grün-rot geflecktes Laub, gelbbraune Blüten
  • ‘Cristal Pink’: panaschiertes Laub in Grün und Rosa
  • ‘Five Color’: fünffarbig panaschierte Blätter (Grün, Weiß, Rosa, Gelb und Rot)
  • ‘Rokujo’: bronzefarbenes Laub und cremeweiße Blüten

Vermehrung

Am einfachsten lässt sich der Herbststeinbrech vermehren, indem Sie die Tochterrosetten im Frühjahr abtrennen und neu einpflanzen. An geeigneten Standorten säen sich die Stauden auch von selbst im Garten aus, wenn man die Samenstände im Herbst nicht entfernt.

Krankheiten und Schädlinge

Neben Blattläusen und Schnecken ist das Oktoberle sehr anfällig für Dickmaulrüssler, die alle die gesamte Pflanze vernichten können. Eine Bekämpfung mit Nematoden kann hier helfen. Bei sehr feuchtem, staunassem Standort oder Verletzungen ist ein Befall mit Grauschimmel möglich.

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