Kornelkirsche
Cornus mas
Der Kornelkirsche (Cornus mas) sagte man schon in der Antike heilende Kräfte nach. Der Strauch pflegt Ihre Gesundheit und sieht auch optisch gut aus.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 600 cm bis 800 cm
- Wuchsbreite
- von 600 cm bis 800 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- mehrstämmig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis April
- Blütenform
-
- Dolden
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- elliptisch
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchtform
-
- Steinfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- Wildobst
- Vogelschutz
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
-
- Bodenbefestigung
- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Sichtschutz
- Vogelschutzhecken
- Blütenhecken
- Wildobst
- Windschutz
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Heidegarten
- Mediterraner Garten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Kornelkirsche (Cornus mas), im Volksmund auch Herlitze oder Dirlitze genannt, ist weder mit der Süßkirsche, noch mit der Sauerkirsche verwandt, sondern eine Hartriegel-Art. Dementsprechend gehört sie wie alle anderen Arten dieser Gattung zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae). Der Strauch war ursprünglich im Kaukasus beheimatet und wanderte nach den Eiszeiten in Mitteleuropa ein. In Deutschland wurde die Kornelkirsche schon vor Jahrhunderten von vielen Naturstandorten verdrängt.
Kleinräumige natürliche Vorkommen von Cornus mas gibt es heute nur noch im südlichen Harz, in der Eifel und am Niederrhein, in der Saar-Mosel-Region sowie an Main, Donau und Saale. Der Grund für den Rückgang der Kornelkirschen-Bestände war neben dem aufkommenden Weinbau das begehrte Holz: Es zählt neben Eibenholz zu den härtesten Holzarten Europas und ist so schwer, dass es im Wasser untergeht. Dieser Tatsache verdankt die Kornelkirsche auch den botanischen Artnamen "mas", was übersetzt soviel wie männlich bedeutet.
Wuchs
Die Kornelkirsche kann sechs bis acht Meter hoch werden und wächst meistens mehrstämmig, seltener auch einstämmig wie ein Baum. Mit der Zeit kann der Strauch eine ebensolche Breite erreichen. Im unbelaubten Zustand ist die Kornelkirsche an ihrer hellen, leicht korkigen und faserigen Rinde sowie den auffallend dünnen, grünen Zweigen mit spitzen gegenständigen Knospen gut zu erkennen. Pro Jahr wächst Cornus mas etwa 30 Zentimeter in die Höhe und 25 Zentimeter in die Breite und gehört damit eher zu den langsam wachsenden Gehölzen.
Blätter
Die Blätter der Kornelkirsche sind sommergrün und eiförmig bis elliptisch geformt. Der Blattrand ist oft wellig. Das Laub ist oberseits glänzend grün, die untere Seite meist etwas heller. Im Herbst färbt sich das Laub oft gelblich bis rotorange.
Blüten
Völlig zweifelsfrei ist die Kornelkirsche selbst vom Laien ab Ende Februar, Anfang März zu identifizieren, denn dann öffnet sie ihre kleinen gelben Blüten – einer der ersten Frühlingsgrüße aus dem Reich der Bäume und Sträucher, der von den Insekten schon sehnlichst erwartet wird. Die zwittrigen Blüten von Cornus mas stehen in kleinen, kugeligen Dolden und zeigen sich schon lange vor dem Blattaustrieb.

Lebenswichtiges Futter für Bienen: Die besten Gehölze im Podcast
Die Kornelkirsche gehört zu den wichtigsten frühen Bienen-Nährgehölzen. In unserer Podcast-Sonderfolge "Bees & Trees“ stellen Karina Dinser-Nennstiel und Gartenfriese Dieke van Dieken noch mehr der besten und wertvollsten Blütengehölze für Bienen vor. Welche Bäume sind gute Futterquellen für Bienen, aber klein genug für den Garten? Wie kann man blühende Bäume und Sträucher in seinem Garten sinnvoll einsetzen? Und worauf muss man achten, wenn man Bäume für Bienen pflanzen will? All das und mehr hören Sie in "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast“.
Früchte
Je nach Klima und Standort sind die essbaren Kornelkirschen zwischen Ende August und Anfang Oktober erntereif. Lassen Sie die rund zwei Zentimeter langen, ovalen, glänzend roten Steinfrüchte gut ausreifen, denn sie erreichen ähnlich wie Weintrauben erst im vollreifen Zustand den höchsten Zuckergehalt. Der liegt bei der Wildart allerdings nur bei rund 15 Prozent, sodass die Fruchtsäure immer noch den Geschmack dominiert. Sobald die Früchte tiefrot und leicht glasig sind und der Fruchtsaft schon bei leichtem Druck austritt, ist das optimale Reifestadium erreicht.
Standort und Boden
Der Standort für die Kornelkirsche sollte sonnig bis halbschattig sein. In der freien Natur ist die Kornelkirsche ein Standortspezialist. Sie hat ihre ökologische Nische auf eher trockenen, kalkreichen Hängen, weil größere Bäume, die ihr das Licht streitig machen könnten, auf solchen Böden nicht mehr wachsen. Im Garten toleriert die Kornelkirsche auch leicht saure, etwas feuchtere Böden, verträgt aber keine Staunässe. Der Boden sollte zudem durchlässig und nährstoffreich sein.
Pflanzung und Pflege
Die Kornelkirsche ist in allen Belangen sehr robust. Sie können die Sträucher im Herbst oder Frühjahr bis rund 1,50 Meter Größe problemlos ohne Wurzelballen kaufen und pflanzen. Das kompakte, sehr dicht verzweigte Wurzelwerk und auch die oberirdischen Triebe sollten Sie vor dem Pflanzen um etwa ein Drittel einkürzen. Danach brauchen Sie etwas Geduld, denn der Strauch wächst in den ersten zwei bis drei Jahren nach dem Pflanzen sehr langsam. Wenn Sie die Früchte in der Küche verwerten wollen, sollten Sie möglichst zwei Kornelkirschen pflanzen, um die Bestäubung der Blüten zu verbessern. Achten Sie außerdem darauf, dass beide Pflanzen möglichst warm und sonnig stehen, denn dann reifen die Früchte besser aus. Wenn Sie die Kornelkirsche als Hecke pflanzen wollen, setzen Sie drei Pflanzen pro Meter.
Besondere Pflege benötigt die Kornelkirsche nicht. Sie kommt mit einem Minimum an Nährstoffen aus, daher ist eine Düngung mit Kompost im Frühjahr völlig ausreichend. Auch sonst ist Cornus mas hart im Nehmen: Hitze und Trockenheit machen ihr eben so wenig aus wie starker Wind. Ein starker Rückschnitt ist ebenfalls problemlos möglich, so dass Sie die Kornelkirsche auch für geschnittene Hecken verwenden können. Wenn Sie sie in eine gemischte, frei wachsende Hecke integrieren wollen, müssen Sie konkurrenzstarke Gehölze wie Spitz-Ahorn oder Birke von ihr fern halten. Grund: Ihr Wurzelwerk ist eher konkurrenzschwach, so dass die Kornelkirsche von solchen Nachbarn früher oder später unterdrückt wird.
Schnitt
Die Kornelkirsche ist zwar schnittverträglich, sie blüht und fruchtet aber auch ohne Schnittmaßnahmen reichlich und vergreist erst im hohen Alter. Aus diesem Grund ist allenfalls bei jungen Kornelkirschen gleich bei der Pflanzung oder im Frühjahr nach der Blüte ein Korrekturschnitt erforderlich, damit sich die Krone gleichmäßig aufbaut. Ältere Exemplare von Cornus mas können Sie jederzeit aufasten, um darunter ein Beet oder einen Sitzplatz anzulegen.
Verwendung im Garten
Die Kornelkirsche ist kein klassisches Nutzgehölz, denn sie hat auch optisch einiges zu bieten. Neben der erwähnten frühen Blüte schmückt sie sich im Herbst wie alle Hartriegel-Arten mit einer schönen, leuchtend roten Blattfärbung. Aus diesem Grund muss man die Kornelkirsche nicht zwangsläufig in Windschutzpflanzungen und Hecken ans Grundstücksende verbannen, sondern kann sie durchaus auch als einzeln stehenden Blickfang im Garten verwenden. Da sie im Alter eine stattliche Größe erreicht, eignet sie sich mit ihrer runden bis breitovalen etwas sparrigen Krone sogar als Hausbaum für kleinere Grundstücke.

Ernte und Verwertung
Kornelkirschen lassen sich am leichtesten ernten, indem Sie unter dem Strauch ein feinmaschiges Netz auslegen und die Früchte einfach herunterschütteln. Das müssen Sie im dreitägigen Rhythmus wiederholen, da die Früchte nicht alle gleichzeitig ausreifen, sondern über einen Zeitraum von etwa vier bis fünf Wochen. Das säuerliche Wildobst eignet sich für die unterschiedlichsten Zubereitungsarten. Kornelkirschen können eingefroren, getrocknet, entsaftet, eingekocht oder zu Wein und Likör verarbeitet werden. In eingekochter Form verfeinern sie statt Preiselbeeren kräftige Wildgerichte. Das Entsteinen der Früchte ist nicht so leicht. Verwenden Sie einen Olivenentkerner oder kochen Sie die Kirschen auf und passieren Sie sie durch ein Sieb. Kornelkirschen enthalten übrigens viel Vitamin C und das auch in Äpfeln enthaltene Pektin.
Sorten
Für die Nutzung als Wildobst gibt es großfrüchtige Kornelkirschen-Sorten wie beispielsweise ‘Jolico’ mit bis zu 6,5 Gramm schweren Früchten, weniger als zehn Prozent Stein-Anteil und höherem Zuckergehalt.

'Jolico' liefert im Spät-sommer ovale, bis drei Zentimeter lange Steinfrüchte mit süßlich-herbem Aroma. Sie ist von allen Fruchtsorten der Kornelkirsche die bekannteste und mittlerweile in vielen Baumschulen erhältlich
Vermehrung
Die Wildform der Kornelkirsche wird in der Regel durch Aussaat vermehrt. Säen Sie die Steine am besten sofort in ein Freilandbeet mit humusreicher, lockerer und gleichmäßig feuchter Gartenerde aus, nachdem Sie die Früchte geerntet und das Fruchtfleisch entfernt haben. Die Samen keimen dann in der Regel im nächsten Frühjahr. Die Fruchtsorten der Kornelkirsche werden in der Regel im Frühsommer durch Okulation auf eingewachsene Sämlingsunterlagen veredelt. Es sind jedoch auch Winter-Handveredlungen von Cornus mas-Sorten auf wurzelnackte Sämlinge durch Kopulation möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Kornelkirschen sind sehr gesund und werden kaum von Schädlingen und Krankheiten befallen. Lediglich Blattläuse und Echter Mehltau treten gelegentlich auf.
Häufig gestellte Fragen
Wie hoch wird eine Kornelkirsche?
Die Kornelkirsche (Cornus mas) ist ein meist mehrstämmiger Strauch, der zwischen sechs und acht Meter hoch und ebenso breit werden kann.
Sind Kornelkirschen essbar?
Ja, die Früchte der Kornelkirsche sind essbar. Sie werden gerne zu Wein und Likör verarbeitet. Eingekocht schmecken sie gut zu kräftigen Wildgerichten.
Wann sind Kornelkirschen reif?
Zwischen Ende August und Anfang Oktober sind die Kornelkirschen erntereif. Die Früchte sind dann tiefrot und leicht glasig. Das optimale Reifestadium ist erreicht, wenn der Fruchtsaft bei leichtem Druck sofort austritt.