Krebsschere
Stratiotes aloides
Die attraktive Krebsschere oder Wasseraloe trägt zur Wasserreinhaltung des Gartenteichs bei. So siedeln Sie die Wasserpflanze im Gartenteich an und pflegen sie.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Wasserpflanze
- Blütenfarbe
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- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- Mai bis Juli
- Blütenform
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- Einzelblüte
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- gezähnt
- schwertförmig
- Licht
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- sonnig
- halbschattig
- Bodenfeuchte
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- Wasser
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Verwendung
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- Teichbepflanzung
- Gartenstil
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- Wassergarten
Herkunft
Die Krebsschere (Stratiotes aloides) ist von Mitteleuropa, ausgenommen dem Süden, bis nach Zentralasien verbreitet. Sogar im Kaukasus und Westsibirien gibt es natürliche Bestände. Sie gehört zur Familie der Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) und ist die einzige noch lebende Vertreterin der Gattung Stratiotes. Als Unterwasserpflanze führt sie ein Leben im Geheimen, doch während der Sommermonate steigt sie an die Wasseroberfläche und man kann ihre markanten, gezähnten Blätter bewundern. Deren trichterförmige Anordnung verlieh ihr auch den Namen "Wasseraloe", unter dem mancher sie ebenfalls kennt. Ihr Vorkommen erstreckt sich auf nährstoffreiche, langsam fließende oder stille Gewässer. Achtung: Die Krebsschere steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und darf nicht aus der Natur entnommen werden.
Wuchs
Die Krebsschere ist eine Unterwasserpflanze, die nur zur Blütezeit im Sommer an der Wasseroberfläche auftaucht. Man findet sie im Boden verankert, aber auch freischwimmend. Aufgrund ihrer ausgeprägten Ausläuferbildung unter Wasser wächst sie zu riesigen Einheiten heran. Freischwimmende Exemplare besitzen dichte Wurzelbüschel, um Nährstoffe aus dem Wasser aufzunehmen. Im Winter sterben die äußeren Blätter ab und es bilden sich Winterknospen, sogenannte Turionen.
Blätter
Ihren Namen verdankt die Krebsschere den bis zu 4 Zentimeter breiten, dreikantigen, schwertförmig vorwärts gerichteten und gezähnten Blättern, die an Krebsscheren erinnern. Die Blätter werden bis zu 40 Zentimeter lang und ragen im Sommer größtenteils aus dem Wasser.

Die weiße Einzelblüten der Krebsschere ragen aus dem Wasser, sobald sich das Wasser erwärmt
Blüten
Von Mai bis Juli erscheinen die Blüten der Krebsschere. Sie werden 3 bis 4 Zentimeter groß, sind reinweiß mit gelber Blütenmitte. Die Krebsschere gehört zu den zweihäusigen Pflanzen, es gibt also weibliche und männliche Pflanzen.
Früchte
Die sechskantigen, länglichen Früchte der Krebsschere entwickeln sich nach Bestäubung durch Insekten und werden etwa 3 bis 5 Zentimeter lang.
Standort
Die Krebsschere wächst in Gartenteichen bis zu einer Wassertiefe von zwei Metern. Am liebsten mag sie sonnig beschienene Gewässer, aber auch Halbschatten wird toleriert. Dort bildet sie allerdings keine großen Bestände und entwickelt sich langsamer. Gerne besiedelt sie offene Wasserflächen, wo es keine Bäume gibt, die Schatten auf sie werfen. Der Teichuntergrund sollte schlammig sein, damit sich die Wurzeln der Krebsschere hier im Herbst verankern können.
Pflanzung
Jungpflanzen der Krebsschere pflanzt man am besten in den Randbereich des Gartenteichs, wo sie ein starkes Wurzelwerk entwickeln können. Wenn sie kräftig geworden sind, kann man sie vorsichtig aus dem Untergrund ziehen und ins tiefere Wasser aussetzen.

Die Krebsschere (Stratiotes aloides) bildet in stehenden Gewässern schnell grüne Teppiche. Gelegentliches Eindämmen ist ratsam
Pflege
Die Krebsschere mag nährstoffreiches Wasser, wie es sich in einem Gartenteich meist von selbst einstellt. Gedüngt werden sollte der Teich grundsätzlich nicht, da das nur die Algenbildung erhöhen würde. Das Überwintern ist hierzulande kein Problem, da die Krebsschere unter anderem in Sibirien beheimatet ist und Temperaturen von bis zu -29 °C toleriert. Falls der Bestand zu groß wird, sollte man einfach einige Pflanze entnehmen, beziehungsweise Ausläufer abtrennen. Diese bitte keinesfalls in die Natur aussetzen, da sich nicht abschätzen lässt, wie die Krebsschere das ökologische Gleichgewicht des Gewässers beeinflusst.
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Im Sommer, wenn man merkt, dass sich die Pflanzen der Krebsschere beim Aufsteigen an die Wasseroberfläche gegenseitig behindern, sollte man in den Teich steigen und einzelne Ausläufer abschneiden und entnehmen.
Verwendung
Die Krebsschere dient als natürlicher Wasserfilter, da sie dem Wasser Nährstoffe entzieht und dadurch zum ökologischen Gleichgewicht beiträgt. Sie ist also für jeden Gartenteich eine gute Wahl, nur zu klein sollte er nicht sein. Ihr Lebensrhythmus mit dem Auf- und Abtauchen während des Jahres ist interessant zu beobachten. Die kräftigen Blätter der Krebsschere bieten vielen Teichbewohnern wie Wasserskorpionen, Insektenlarven, Wasserkäfern oder Egeln Schutz vor Fressfeinden. Zudem ist sie die einzige Pflanze, auf der die Grüne Mosaikjungfer ihre Eier ablegt, und auch die Keilflecklibelle bevorzugt die Krebsschere zur Eiablage.
Vermehrung
Am einfachsten ist die Vermehrung der Krebsschere durch Ausläufer. Dazu schneidet man einen Ausläufer ab und setzt ihn in den Schlamm in der Randzone des Teiches. Dort lässt man ihn bewurzeln, bis er größer geworden ist, gräbt ihn aus und setzt ihn ins tiefe Wasser, sodass er schwimmen kann.
Krankheiten und Schädlinge
Die Krebsschere ist sehr gesund, leidet selten an Krankheiten und wird noch seltener von Schädlingen befallen. Nur auf Anti-Algenmittel reagiert sie sehr empfindlich, wie Untersuchungen gezeigt haben. Deshalb sollte jeder verantwortungsvolle Teichbesitzer auf solche Mittel verzichten.