Kürbis vorziehen: So wird’s gemacht
Damit Kürbisse gut gedeihen und möglichst viele gesunde Früchte hervorbringen, verschafft man ihnen durch die Vorkultur einen Wachstumsvorsprung. Wir verraten, wie Sie mit Erfolg Kürbis vorziehen.
Von der Aussaat bis zur Verwendung in der Küche sorgen Kürbisse für viel Freude. Das Vorziehen von Kürbis, der Anbau im Garten und die Pflege sind einfach, die Sortenvielfalt groß und das Ernteglück dank der farbenfrohen Früchte ebenso. Köstliche Klassiker wie der Hokkaido-Kürbis sind inzwischen kaum mehr aus dem Gemüseregal oder dem Garten wegzudenken. Auch Zucchini, eine Unterart des Gartenkürbisses, zählen zum besonders beliebten Gemüse und sind fester Bestandteil unserer Sommerküche.
Auch wenn sich Kürbisse je nach Art und Sorte stark unterscheiden können, haben sie Grundlegendes gemein. So ist Kürbis stets einjährig und bildet in relativ kurzer Zeit mehr oder minder rankende Triebe mit großen Blättern. Um innerhalb weniger Monate neben einem üppigen Blattwerk auch reichlich Kürbisköpfe hervorbringen zu können, brauchen die Pflanzen viel Platz, Wasser und Nährstoffe. Im Beet bevorzugen die Starkzehrer einen sonnigen Standort mit humus- und nährstoffreichem Boden, der sich rasch erwärmt und Feuchtigkeit speichert.
Nach den Eisheiligen im Mai kann man Kürbis direkt ins vorbereitete, gut gelockerte Beet im Garten säen. Doch wenn Sie Kürbis vorziehen, können Sie den Gemüsepflanzen einen deutlichen Wachstumsvorsprung und einen besseren Start im Freiland verschaffen. So können vorgezogene Jungpflanzen voll durchstarten, sobald sie im Nutzgarten Wurzeln schlagen dürfen. Vor allem in kühlen Lagen oder bei Kürbissorten mit besonders hohem Wärmebedürfnis oder langer Kulturdauer empfiehlt sich die Vorkultur im Haus. Damit Kürbis schnell anwächst und die Früchte bis zur Ernte gut gedeihen, gilt es beim Vorziehen von Kürbis einige Tipps und den richtigen Zeitpunkt zu beachten.
Wer Kürbis vorziehen will, verwendet dafür am besten Anzuchttöpfe mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern. Pro Topf drückt man je einen Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Anzuchterde. Bis zur Keimung stellt man die Sämereien bei 20 bis 24 Grad auf und hält die Erde gleichmäßig feucht. Wenn sich die Keimblätter entwickelt haben, ziehen die jungen Pflänzchen an einen kühleren Ort um. Auf diese Weise werden sie nicht zu groß, bis man sie nach den Eisheiligen ins Beet setzt.
Wie zieht man Kürbis vor?
Eine komplizierte Anleitung ist beim Vorziehen von Kürbis nicht vonnöten, wenn man die wichtigsten Tipps berücksichtigt. Damit die empfindlichen Wurzeln durch das Pikieren der Sämlinge nicht beschädigt werden, sollte man Kürbis am besten einzeln vorziehen. Dafür empfehlen sich Anzuchttöpfe mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern. Diese befüllt man mit Anzuchterde und drückt diese mit der flachen Hand leicht an. Kürbis zählt zu den Dunkelkeimern. Pro Topf drückt man je einen Samen mit der leicht abgeflachten Seite etwa zwei Zentimeter tief ins Substrat. Anschließend befeuchtet man die Erde mittels Sprühflasche durchdringend mit lauwarmem Wasser.
In den Wochen nach der Aussaat sollten Sie die Samen gleichmäßig feucht halten, um die Keimung im Topf voranzutreiben. Für ein angenehmes Milieu stellt man die Anzuchttöpfchen am besten in ein Mini-Gewächshaus oder deckt sie mit einer lichtdurchlässigen Haube ab. Bis sich die Keimblätter entwickelt haben, gibt man den Pflanzen einen hellen und warmen Platz. Die ideale Keimtemperatur für Kürbis liegt zwischen 20 und 24 Grad Celsius.
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Wie lange dauert es, bis Kürbis keimt?
Für die Vorkultur von Kürbis muss man einen Zeitraum von drei bis vier Wochen einplanen. Bei optimalen Bedingungen schieben die Sämlinge innerhalb einer Woche erste grüne Spitzen aus der Erde empor. Um die Keimung anzutreiben, kann man die Samen vor der Aussaat über Nacht in lauwarmem Wasser einweichen. Sobald sich die ersten Blätter gebildet haben, sollten die Keimlinge an einen hellen, aber kühleren Platz umziehen. Mit einer Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius lässt sich der Wachstumsschub der jungen Pflanzen etwas zügeln. Denn bis zum Auspflanztermin sollten vorgezogene Kürbisse nicht mehr als fünf Blätter entwickeln, da sie andernfalls schlecht anwachsen.
Etwa eine Woche, bevor die Jungpflanzen nach draußen in den Garten umziehen, beginnt man sie tagsüber abzuhärten. An windgeschützter Stelle sollen sie sich an die Sonne und die frischeren Außentemperaturen gewöhnen. Beim Einsetzen gibt man den hungrigen Starkzehrern eine ordentliche Portion reifer Komposterde sowie Hornspäne als Langzeitdünger mit ins Pflanzloch.

Zum Abhärten bringt man die Jungpflanzen tagsüber nach draußen an einen vor Wind geschützten Platz im Garten
Wann sollte man Kürbis vorziehen?
Das kälteempfindliche Fruchtgemüse sollte erst ins Freiland umziehen, wenn keine Spätfröste mehr drohen. Damit die Jungpflanzen bis Ende Mai nicht zu groß werden, sollte man mit der Anzucht nicht zu früh beginnen. Auch wenn es im grünen Daumen noch so juckt – es empfiehlt und lohnt sich, mit der Vorkultur von Kürbis bis Mitte April zu warten.
Kann man aus Kürbiskernen neue Pflanzen gewinnen?
Weil bei der Verarbeitung des Gemüses ganz nebenbei reichlich Kerne anfallen, sind viele eifrige Samengärtner versucht, daraus neue Pflanzen zu ziehen. Doch das kann zu unerwünschten Überraschungen oder sogar bitterer Enttäuschung führen. Zum einen handelt es sich bei den meisten Kürbissen aus dem Handel um Hybridsorten. Wie die Nachkömmlinge aus den selbst gewonnen Samen aussehen, lässt sich nicht vorhersehen. Zum anderen kann es bei Speisekürbissen zu unerwünschten Kreuzungen kommen, wenn verschiedene Arten oder Sorten zugleich im Garten gedeihen. Kreuzt sich beispielsweise ein Zierkürbis im Vorgarten mit dem Hokkaido auf dem Kompost, wachsen aus dem gewonnenen Saatgut im nächsten Jahr Früchte heran, die zwar gleich aussehen, aber nicht essbar sind. Denn wie die Vorfahren der heutigen Kürbisse enthalten Zierkürbisse sogenannten Cucurbitacine. Diese Bitterstoffe machen das Fruchtfleisch ungenießbar und sind in größeren Mengen sogar giftig. Wer mit Sicherheit schmackhafte Kürbisköpfe ernten möchte, sollte deshalb zum Saatgut aus dem Fachhandel greifen. Das bleibt dann auch bis zu fünf Jahre lang keimfähig.
Praxis-Video: Kürbis pflanzen
Sie haben erfolgreich Kürbis vorgezogen und möchten nun die Jungpflanzen ins Beet bringen? Gartenprofi Dieke van Dieken gibt Ihnen im Video eine praktische Anleitung und Gartentipps, wie Sie Kürbis richtig pflanzen.