Kupfer-Felsenbirne
Amelanchier lamarckii
Die Kupfer-Felsenbirne bezaubert vom Frühling bis zum Herbst. Wir geben Tipps zum Pflanzen und Pflegen im eigenen Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 400 cm bis 600 cm
- Wuchsbreite
- von 500 cm bis 600 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- April bis Mai
- Blütenform
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- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- elliptisch
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
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- schwarz
- violett
- Fruchtform
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- Einzelfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Wildobst
- Vogelschutz
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Wildobst
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) ist ursprünglich im östlichen Nordamerika zuhause. Wie und wann sie sich in Europa etabliert hat, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Sicher ist nur, dass sie schon im 18. Jahrhundert viele botanische Gärten und Parkanlagen schmückte und in einigen Gebieten Nordwesteuropas verwilderte, weil ihr das Klima so behagte. Im 19. Jahrhundert wurde sie in den Niederlanden und Deutschland als Obstgehölz entdeckt und angepflanzt. Vor allem im norddeutschen Raum wird sie auch oft Korinthenbaum genannt. Der Name rührt daher, dass die getrockneten, essbaren Felsenbirnen-Früchte Ähnlichkeit mit Korinthen haben – dabei handelt es sich übrigens um die getrockneten Weinbeeren einer besonders kleinfrüchtigen griechischen Rebsorte.
Amelanchier lamarckii zählt zur Gattung der Felsenbirnen (Amelanchier). Der Artname ist auf den französischen Botaniker Jean-Baptiste de Lamarck zurückzuführen, der sie 1783 das erste Mal beschrieben hat. Da man aber lange glaubte, sie sei eine Form der Kanadischen Felsenbirne (Amelanchier canadensis), wurde der wissenschaftliche Name Amelanchier lamarckii erst im Jahr 1968 allgemein akzeptiert. Bis heute hat der Handel es nicht ganz geschafft, diesen Irrtum komplett aus der Welt zu räumen.
Wuchs
Die in der Jugend eher schlanke Kupfer-Felsenbirne entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einem vier bis sechs Meter hohen gleichmäßig aufgebauten Strauch. Dabei wird die breit schirmförmige Krone durch mehrere Stämme geformt, von denen auffällig dünne, überhängende olivgrauen Äste und Zweige abzweigen. Zusammen ergeben sie ein lichtes malerisches Miteinander.
Blätter
Die wechselständigen elliptischen, unterseits weiß behaarten Blätter von Amelanchier lamarckii entfalten sich während der Blüte im April. Da sie beim Austreiben kupferrot leuchten, hat man ihr den umgangssprachlichen Namen Kupfer-Felsenbirne zugedacht. Im Sommer trägt sie wie alle anderen Arten ein dunkelgrünes Blattkleid aus vier bis acht Zentimeter langen, kahlen Blätter. Bevor das Laub im Herbst zu Boden fällt, begeistert die Kupfer-Felsenbirne mit strahlend gelbem bis orangerotem Laub.

Zum Herbst hin zeigt sich die Kupfer-Felsenbirne noch einmal besonders prächtig
Blüten
Auf Amelanchier lamarckii ist Verlass: Jahr für Jahr öffnet sich an den Enden der kurzen Seitentriebe von April bis Mai eine Wolke strahlend weißer Sternenblüten. Dabei sind acht bis zehn Blüten in leicht überhängenden oder schräg aufgestellten lockeren Trauben angeordnet. Die Blüten setzen sich aus fünf Kronblättern und zwanzig Staubblättern zusammen und messen zwei bis drei Zentimeter.

Kupfer-Felsenbirnen (Amelanchier lamarckii) schmücken sich mit einem Kleid aus zarten weißen Blüten
Früchte
Von Juni bis Juli hängen erbsengroße langgestielte Früchte an der Kupfer-Felsenbirne. Ihre anfangs hellrote Farbe verwandelt sich mit zunehmender Reife in Blauschwarz. Da sie angenehm süß schmecken, eignen sie sich zum Naschen, aber auch perfekt für Gelees, Marmeladen und Säfte. Früher dienten sie als Korinthen-Ersatz, weswegen man die Felsenbirne in Norddeutschland noch immer Korinthenbaum oder Rosinenbaum nennt. Da selbst unreife Früchte bei der Vogelschar im Garten sehr beliebt sind, muss man schnell sein, um überhaupt welche zu ergattern.
Standort
Die Kupfer-Felsenbirne braucht einen sonnigen oder halbschattigen Platz im Garten.
Boden
Der Anspruch der Kupfer-Felsenbirne an den Boden ist gering. Sie wächst auf allen trockenen bis feuchten, schwach sauren bis alkalischen Gartenböden, die durchlässig sind.
Pflanzung
Kupfer-Felsenbirnen werden im Container oder als Ballenware verkauft. Im Container dürfen sie das ganze Jahr gepflanzt werden. Als Ballenware ist es ratsam, sie im Frühling oder Herbst zu pflanzen. Die Bäume oder Sträucher wachsen gut an, wenn man für sie ein großes Pflanzloch ausgräbt, den Aushub lückenlos wieder einfüllt und rundum vorsichtig festtritt. Es lohnt sich immer, junge Gehölze nach dem Einpflanzen regelmäßig mit Wasser zu versorgen, wenn der Regen ausbleibt.
Pflege
Die Kupfer-Felsenbirne ist ein sehr anspruchsloses Gehölz. Sie verträgt Frost ebenso gut wie zeitweilige Trockenheit und Nässe. Folglich muss man sie weder beschützen noch regelmäßig gießen. Wenn Sie ihr etwas Gutes tun möchten, versorgen sie Amelanchier lamarckii im Frühjahr mit einem Volldünger.
Schnitt
Bei der Kupfer-Felsenbirne sollte man sich auf das Entfernen weniger Äste und Zweige beschränken. Einen radikalen Verjüngungsschnitt bis ins alte Holz vertragen die Sträucher nicht, da ältere, dicke Stämme schlecht bis gar nicht wieder austreiben. Wenn Sie die Sträucher auslichten möchten, greifen sie am besten nach der Blüte zur Schere. Das hat gleich zwei Vorteile: Sie verpassen die Fülle der bezaubernden Blüten nicht und die Schnittwunden verheilen schneller als im zeitigen Frühjahr. Das Auslichten ist optisch angebracht, wenn die Krone im Inneren langsam verkahlt oder Äste sich kreuzen oder zu dicht stehen. Sie dürfen dabei sowohl dünne als auch dickere Äste entfernen. Wichtig ist, dass Sie die Triebe direkt an der Verzweigung abschneiden, also auf "Astring" schneiden. So bleiben keine Stummel stehen, die im schlimmsten Fall zu einer Eintrittspforte für Krankheitserreger mutieren. Stämme sollte man nur im Notfall direkt am Ansatz über dem Boden absägen.

Die Früchte der Kupfer-Felsenbirne sind bei Vögeln sehr beliebt
Verwendung
Die Kupfer-Felsenbirne bereichert mit ihrem kontrastreichen Frühlingsprogramm, ihrer tollen Herbstfärbung und ihrem malerischen Wuchs jeden Garten – unabhängig von seiner Größe und seinem Stil. Es gibt Amelanchier lamarckii als Strauch, schirmförmigen Großbaum und als Hochstamm zu kaufen. Sehr gefragt sind die Hochstämme, die unter anderem als Hausbäume viele formale Vorgärten schmücken.
Nach wie vor ist Amelanchier lamarckii auch im Naturgarten sehr beliebt. Sie ist ein ökologischer Schatz: Bienen und Insekten lieben ihre Blüten, während Vögel den Schutz der Zweige und Blätter sowie die Früchte als Nahrungsquellen zu schätzen wissen. Was sie wiederum als Gehölz für eine wilde Hecke prädestiniert. Und weil sie robust und salzverträglich ist, wird die Kupfer-Felsenbirne auch gern in öffentlichen Grünanlagen und verkehrsreichen Gebieten angepflanzt.
Vermehrung
Amelanchier lamarckii wird durch Aussaat vermehrt.
Krankheiten und Schädlinge
Nur der Echte Mehltau bereitet der Kupfer-Felsenbirne manchmal Probleme. Meist hinterlässt er aber keine nachhaltigen Schäden.