Pfingstrosen durch Teilung vermehren

Pfingstrosen können sehr lange am selben Standort wachsen – und das am liebsten ungestört. Möchten Sie Ihre Pfingstrosen jedoch vermehren, sollen Sie alte Pflanzen im Frühherbst teilen. Wir erklären Ihnen, was Sie dabei beachten müssen.

Pfingstrose Blüten

Stauden-Pfingstrosen (Paeonia-Lactiflora-Hybriden (Foto) und Paeonia officinalis) können jahrzehntelang am selben Platz stehen und werden dabei immer schöner

Haben Sie gewusst, dass man die edlen Pfingstrosen ganz einfach durch Teilung vermehren kann? Die Stauden sind die Stars im frühsommerlichen Staudenbeet – insbesondere die unzähligen Sorten der als Stauden-, Garten- oder Edel-Pfingstrose bezeichneten Paeonia lactiflora, die ursprünglich aus China stammt. Dort gab es bereits im 13. Jahrhundert an die 40 Sorten von "Shao yao" ("bezaubernd schön"), wie der chinesische Name der Stauden lautet. Vor allem opulent gefüllte und ballförmige Sorten waren im Reich der Mitte gefragt. In Japan hingegen, wohin die Pflanze schnell gelangte, wurde von den Züchtern vor allem die schlichte Schönheit einfacher und halbgefüllter Blüten geschätzt.

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Genügend Sonne, ein nährstoffreicher, durchlässiger Boden und rund ein Quadratmeter Platz sind die Voraussetzungen für üppige, reich blühende Pfingstrosen. Für einen guten Start werden die Stauden am besten im September oder Oktober gepflanzt und können dann wenn nötig ohne Probleme 100 Jahre lang ungestört am selben Standort wachsen. Wenn Sie Pfingstrosen jedoch vermehren wollen, sollten Sie einen scharfen Spaten zur Hand haben und die Wurzelstöcke damit im Frühherbst ausgraben und teilen.

Bisweilen lässt sich auch das Verpflanzen einer über Jahre eingewachsenen Pfingstrose nicht vermeiden, etwa weil man das Beet neu gestalten möchte oder weil an der Stelle etwas gebaut werden soll. Ganz wichtig: Wenn Sie im Herbst eine ältere Pfingstrose umsetzen möchten, sollten Sie die Staude auch dabei unbedingt durch Teilen verjüngen – und erhalten ganz nebenbei genügend Material, um Ihre Pfingstrose auch gleich zu vermehren. Wird der Wurzelballen einfach am Stück versetzt, wächst er nicht richtig an und die Stauden beginnen zu kümmern.

Schnitt für Schritt: Pfingstrosen teilen

Der Monat September und der frühe Oktober sind die ideale Zeit, um Pfingstrosen durch Teilung zu vermehren. Schneiden Sie zunächst die bereits vergilbenden Blätter ab, damit Sie eine gute Sicht auf den Wurzelbereich der Staude haben.

Pfingstrosen ausgraben
Foto:MSG/Martin Staffler
Wurzelballen abstechen
Pfingstrosen ausgraben
Foto:MSG/Martin Staffler
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Wurzelballen abstechen

Stechen Sie dann mit einem scharfen Spaten den Wurzelballen der Mutterpflanze großzügig aus. Je mehr der fleischigen Speicherwurzeln dabei erhalten bleiben, desto mehr Vermehrungsmaterial haben Sie anschließend.

Pfingstrosen teilen
Foto:MSG/Martin Staffler
Wurzelballlen aus der Erde ziehen
Pfingstrosen teilen
Foto:MSG/Martin Staffler
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Wurzelballlen aus der Erde ziehen

Wenn der Ballen komplett gelöst wurde, ziehen Sie ihn an den Stängeln aus der Erde oder heben ihn mit dem Spaten heraus.

Pfingstrosen teilen
Foto:MSG/Martin Staffler
Bauern-Pfingstrosen teilen
Pfingstrosen teilen
Foto:MSG/Martin Staffler
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Bauern-Pfingstrosen teilen

Das Teilen der ausgegrabenen Pfingstrose erfordert etwas Sachverstand: Bauern-Pfingstrosen besitzen sogenannte schlafende Augen an den Speicherwurzeln, aus denen sie nach dem Teilen wieder austreiben. Hier können Sie also nicht viel falsch machen, denn auch aus kleineren Speicherwurzel-Stücken wachsen in der Regel zuverlässig neue Pfingstrosen heran.

Edel-Pfingstrosen teilen
Foto:MSG/Martin Staffler
Edel-Pfingstrosen teilen
Foto:MSG/Martin Staffler
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Etwas vorsichtiger müssen Sie bei den Edel-Pfingstrosen vorgehen. Sie treiben nur aus den bereits angelegten roten Triebknospen aus, die man meist in der Nähe der Stängelansätze findet. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück mindestens eine, besser zwei dieser Triebknospen besitzt und setzen Sie die geteilten Wurzelstücke wieder in die Erde.

Verzichten Sie auf eine Neupflanzung am alten Standort der Mutterpflanze. Die Gefahr ist groß, dass es hier sonst zu Bodenmüdigkeit und sogenannten Nachbau-Krankheiten kommt. Stauden-Pfingstrosen lieben Standorte mit durchlässigem Boden, ausreichend hohem Lehmanteil und mindestens sechs Stunden Sonne pro Tag. Allerdings kommt es auch unter optimalen Bedingungen immer mal wieder vor, dass die selbst vermehrten Pfingstrosen auch nach ein paar Jahren im Frühling keine einzige Blütenknospe öffnen. Der Grund liegt fast immer in einer zu tiefen Pflanzung. Die gut sichtbaren Triebknospen auf der Oberseite der fleischigen Speicherwurzeln sollten höchstens einen Zentimeter hoch bedeckt sein.

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