Die besten Sumpfpflanzen für den Gartenteich
Sumpfpflanzen bilden den farbenfrohen Blütensaum am Gartenteich. Wir stellen die schönsten Arten vor und geben Tipps zur Pflanzung der Stauden, die zwischen Land und Wasser gedeihen.

Sumpfpflanzen, wie hier die Sumpf-Schwertlilie, beleben den Übergang am Gartenteich: Ihre Wurzeln können unter Wasser stehen, Blüten und Blätter recken sie in die Luft
Sumpfpflanzen lieben das, was anderen Gewächsen meist schlecht bekommt: nasse Füße. Sie sind im Sumpf oder in Uferzonen mit schwankendem Wasserspiegel zu Hause. In heißen Sommern oder bei fehlendem Regen kann ihr Lebensbereich komplett austrocknen. Nach einem Guss stehen sie plötzlich wieder überflutet da. Am Gartenteich liegt ihr Pflanzplatz in der Sumpfzone mit Wasserständen zwischen zehn Zentimetern über und unter der Wasserlinie. Hier setzen die Überlebenskünstler farbenfrohe Akzente. Denn unter den winterharten Stauden im Übergangsbereich vom Land zum Wasser finden sich Blütenwunder wie Schwanenblume (Butomus umbellatus), Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und Gauklerblume (Mimulus).
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris)
- Sumpf-Schwertlilien (Iris ensata, Iris laevigata, Iris pseudacorus)
- Goldkeule (Orontium aquaticum)
- Blutweiderich (Lythrum salicaria)
- Mädesüß (Filipendula ulmaria)
- Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
- Perlfarn (Onoclea sensibilis)
- Binsen (Juncus)
- Wollgras (Eriophorum)
Ob eine Wasserpflanze in die Sumpfzone gehört, verrät Ihnen übrigens häufig ihr deutscher Name, wie bei der Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), und die botanische Artbezeichnung. Wenn Sie, wie beim Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris), das lateinische "palustris" für "im Sumpf lebend" lesen, wissen Sie, welchen Standort sie liebt. Auch beim Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre) weist der Name auf den bevorzugten Platz hin.
Wie erkennt man Sumpfpflanzen?
Auf den ersten Blick unterscheiden sich Sumpfpflanzen kaum von anderen Stauden. Doch spätestens, wenn man den dicken Wurzelstock eines Kalmus (Acorus calamus) in den Händen hält oder die wachsartig überzogenen Blätter der Drachenwurz (Calla palustris) betrachtet, erkennt man die raffinierten Anpassungsmechanismen. Kräftige Wurzelrhizome helfen den Sumpfpflanzen, Trockenperioden zu überstehen.
Um in den staunassen Böden überleben zu können, haben die Wasserpflanzen in ihrem Gewebe Hohlräume ausgebildet. In den Luftkammern können sie Sauerstoff speichern, der staunassen Böden fehlt. Bei Bedarf versorgen Sumpfpflanzen ihre Wurzeln damit. Statt von unten nach oben, wie es normalerweise üblich ist, geht es dann eben andersherum. Der Sauerstoff wird durch regelrechte Luftkanäle in den Pflanzenstängeln nach unten transportiert. Die Blätter andererseits sind so angelegt, dass sie viel verdunsten können. Sie sind saftreich wie bei der Sumpfdotterblume (Caltha palustris) oder mit großen Blattspreiten versehen wie bei der Gelben Scheinkalla (Lysichiton americanus). Durch die hohe Verdunstungsrate des Laubs gelangen Nährstoffe leichter aufwärts zu den oberen Pflanzenteilen.

Dass Sumpfpflanzen das Wasser im Gartenteich reinigen, ist ein schöner Nebeneffekt der farbenfrohen Stauden
Wie pflanzt man Sumpfpflanzen richtig?
Will man die Sumpfzone des Gartenteichs bepflanzen, setzt man die Gewächse am besten direkt in den Boden. Eine Ausnahme bilden starkwüchsige und ausläufertreibende Pflanzen. Sumpfpflanzen wie Wasserminze (Mentha aquatica), Strauß-Felberich (Lysimachia thyrsiflora) und Rohrkolben (Typha) können vor allem kleine Gartenteiche schnell zuwuchern. Um ihren Ausbreitungsdrang einzudämmen, setzt man sie in geschlossene Container. Alle anderen Gewächse setzt man ausgetopft in das im Teich ausgebrachte Substrat. Dafür bietet der Handel spezielle Teicherden an, die sich auch für Sumpfpflanzen eignen. Die Substratstärke beträgt in der Sumpfzone 10 bis 20 Zentimeter. Verwenden Sie keine Blumen- oder Pflanzerde. Diese Substrate sind aufgedüngt. Zu viel organisches Material führt im Wasserbereich zu vermehrter Algenbildung und belastet das Biotop.
Das Pflanzen selbst funktioniert wie im Beet. Achten Sie darauf, Sumpfpflanzen nach ihrem Charakter in kleinen Gruppen oder als einzelne Hingucker zu pflanzen. Von einem Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) mit seinem lockeren Wuchs reicht meist ein Exemplar. Die Blaue Kardinals-Lobelie (Lobelia siphilitica) wirkt schöner in Tuffs von drei bis fünf Stück. Wenn Sie die Pflanzen festgedrückt haben, können Sie noch Kieselsteine über die ganze Fläche verteilen. Das verhindert das Wegschwemmen der Erde.
Pflanzzeit von Sumpfpflanzen ist die ganze Saison
Getopfte Sumpfpflanzen kann man vom Frühjahr bis zum Herbst auspflanzen. Sie sind weniger empfindlich als Wasserpflanzen, die zum schnellen Anwurzeln ausreichend warme Wassertemperaturen brauchen. Liegt die Sumpfzone bei großer Hitze allerdings trocken, verschieben Sie die Pflanzaktion lieber auf einen späteren Zeitpunkt. Oder Sie füllen in der Anwuchsphase ausreichend Wasser nach.
Welche Sumpfpflanzen sind empfehlenswert?
Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) zählt zu den beliebtesten Teichpflanzen. Sie schmückt das Ufer bereits im Frühjahr als eine der ersten mit leuchtend gelben Blüten. Ihr klassischer Partner ist das Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris). Es blüht himmelblau ab Mai und bis in den August. Im Frühsommer zwischen Mai und Juni präsentiert die Goldkeule ihre goldgelben Blütenkolben.
Der Sommer ist die Blütezeit des himbeer- bis purpurroten Blutweiderichs (Lythrum salicaria). Der rund ein Meter hohe Dauerblüher dient zahlreichen Insekten nicht nur als Futterpflanze, sondern reinigt das Wasser in der Sumpfzone auch besonders effektiv. Zu den wichtigsten Repositions-Pflanzen, die Schadstoffe filtern und den Uferbereich stabilisieren, zählen Binsen (Juncus).
Ist die Sumpfzone als Moorbeet angelegt, bietet sich Wollgras an. Das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) bildet Ausläufer. Das Breitblättrige Wollgras (Eriophorum latifolium) wuchert nicht und passt auch besser in jede normale Sumpfzone am Teich, weil es Kalk verträgt.
Haben Sie vom Gras über Blütenpflanzen wie dem Mädesüß (Filipendula ulmaria) für eine naturhafte Teichgestaltung oder diversen Sumpf-Schwertlilien (Iris ensata, Iris laevigata, Iris pseudacorus, Iris versicolor) mit ihren fantastischen Blütenfarben bis hin zum Bodendecker wie dem Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) auf eine schöne Mischung geachtet, fehlen nur noch die Blattschmuck-Sumpfpflanzen.
Unter den Farnen bietet sich der hübsche Perlfarn (Onoclea sensibilis) an. Blätter mit einer auffällig grün-rot-gelben Zeichnung und roter Herbstfärbung zeichnen die buntlaubige Houttuynia ‘Chameleon’ aus. Aber Achtung: Das Eidechsenschwanzgewächs wirkt nicht nur exotisch. Es braucht wie die spektakuläre Gelbe Scheinkalla (Lysichiton americanus) einen Winterschutz.
Und noch ein letzter Tipp: In Fachgärtnereien finden Sie Sumpfpflanzen unter dem Lebensbereich "Wasserrand in nassem Boden" (WR4).