Pflanzen

Türkenbundlilie

Lilium martagon

Die Türkenbundlilie ist mit ihren auffälligen, leicht nickenden Blüten in Turban-Form eine beliebte und heimische Lilienart. So pflanzen und pflegen Sie Lilium martagon richtig.

Wuchstyp
  • Zwiebel
Wuchshöhe
von 50 cm bis 200 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • violett
  • rot
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis Juli
Blütenform
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
  • unangenehm riechend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch
  • spatelförmig
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach alkalisch
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 4
Lebensbereiche
  • G2
  • GR2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Einzelstellung
  • Pflanzgefäße
  • Unterpflanzung
  • Verwilderung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Topfgarten

Herkunft

Die Türkenbundlilie (Lilium martagon), auch schlicht Türkenbund genannt, ist eine Art der Wildlilien innerhalb der sogenannten "Martagon-Sektion" und gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Die Bezeichnung "martagon" ist vom Wort "martagan" abgeleitet, das eine im 15. Jahrhundert neuartige Form des Turbans bezeichnet und sich auf die zurückgeschlagenen Blütenblätter der Lilie bezieht. Auch die volkstümliche Bezeichnung "Türkenbund" weist auf das türkische Wort für Turban hin.

Der Türkenbund ist von Portugal im Westen über ganz Mitteleuropa bis nach Sibirien verbreitet. Die Lilienart, die auch im Schwarzwald und den Allgäuer Alpen gedeiht, wächst im Halbschatten an Wald- und Wiesenrändern mit kalkhaltigem Untergrund und kommt auch in Höhenlagen bis zu 1.500 Metern vor. Die wildwachsende Türkenbundlilie, die in freier Natur die am weitesten verbreitete Lilienart ist, steht unter Naturschutz. Im Mittelalter war die Pflanze als "Goldwurtz" bekannt und fand auch in der Medizin als Heilpflanze Verwendung. In der Homöopathie kommt die Türkenbundlilie unter anderem als Mittel gegen Arthritis zum Einsatz. Als künstlerisches Motiv ziert Lilium martagon Ornamente, Wappen und Briefmarken.

Wuchs

Der Türkenbund ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die zwischen 50 und 200 Zentimeter hoch wird. Die geschuppte Zwiebel ist gelb, oval und hat einen Durchmesser von bis zu acht Zentimetern. Zugwurzeln, die sich am Boden der Zwiebel entwickeln, ziehen das Überdauerungsorgan tiefer in die Erde. Die runden, kräftigen Stängel der Türkenbundlilie sind dunkel überlaufen.

Blätter

Typisch für den Türkenbund ist die quirlige Anordnung der elliptisch bis spatelförmigen Laubblätter. An jedem Blattquirl stehen 8 bis 14 dieser Blätter mit einer Länge von bis zu 15 und einer Breite von 5 Zentimetern.

Blüten

Blüten der Türkenbundlilie

Die Blüten der Türkenbundlilie duften nach Zimt und sind bisweilen gefleckt oder getupft

Die Blüten, die ausgeprägt (zuweilen etwas unangenehm) nach Zimt duften, erscheinen von Juni bis Juli. Die Blütenzahl variiert: Es gibt Pflanzen mit 5 bis zu 40 Blüten pro Stängel, der Durchschnitt liegt bei etwa 20. Gehalten werden diese Blüten, die einen Durchmesser von fünf Zentimetern aufweisen, von kurzen, leicht nach oben zeigenden Stielen, sodass sie leicht waagrecht abstehen und der Blütenstand einer Säule gleicht. Die Blütenhüllblätter sind nach hinten eingerollt, was der gesamten Blüte die typische Turban-Form verleiht. Die Blütenfarbe kann Pink, Kastanienbraun und ein tiefes Purpurrot sein, mit dunklen Tupfen oder kleinen Flecken. Der traubige Blütenstand und die Knospen sind wollig behaart.

Blüte Lilium martagon

Ihren turbanförmigen Blüten verdankt die Türkenbundlilie ihren Namen

Früchte

Bei den Früchten handelt es sich um braune Kapseln mit drei Fächern, die bis zu hundert Samen beinhalten.

Standort

Die Türkenbundlilie bevorzugt einen halbschattigen Standort im Garten.

Boden

Der Boden sollte idealerweise nährstoffreich, locker und etwas kalkhaltig sein.

Pflanzung

Sobald Sie die Zwiebeln erworben haben, sollten Sie diese umgehend in die Erde bringen. Man pflanzt sie zwischen September und März an frostfreien Tagen in ein etwa 30 Zentimeter tiefes Pflanzloch. Wichtig ist zuunterst eine Drainage aus Kies, worauf eine Erdmischung aus Sand, Erde und verrottetem Kompost kommt. Setzen Sie die Zwiebeln mit einem Abstand von etwa zehn Zentimetern ins Pflanzloch und geben Sie etwas Sand dazu. Achten Sie darauf, dass sich beim Festklopfen der Erde keine Mulde bildet, in der sich das Wasser sammeln könnte, da die Zwiebeln bei Staunässe leicht faulen.

Pflege

Einmal eingepflanzt, zählt der Türkenbund zu den anspruchslosesten Lilienarten. Während der Wachstumszeit sollten Sie die Lilienart ausreichend wässern. Zur Blütezeit gilt es Lilium martagon mit mineralischem Dünger zu versorgen. Falls Sie keinen Samenansatz wünschen, können Sie auch den Blütenstand nach dem Verblühen abschneiden.

Teilen

Die Türkenbundlilie wird in der Regel nicht geteilt.

Verwendung

Die schmuckvolle Lilienart eignet sich gut für naturnahe Gärten in Kombination mit Stauden, als Unterpflanzung von Gehölzen sowie zum Verwildern.

Sorten

Lilium martagon ‘Albiflorum’

‘Albiflorum’ ist eine Türkenbund-Sorte mit weißen Blüten

Es gibt zahlreiche Unterformen und Martagon-Hybriden. Die Sorte ‘Albiflorum’ hat weiße Blüten mit karminrosa Sprenkeln. ‘Album’ zeichnet sich durch kleinere, hellgrüne Blätter und grünlich-weiße Blüten aus. Die Varietät ‘Cattaniae’ hat behaarte, dunkel-violette Blüten und fast schwarze Stängel.

Vermehrung

Sie können den Türkenbund über eine Aussaat sowie vegetativ über das Abtrennen von Schuppen oder Brutzwiebeln vermehren. Da Lilien Dunkelkeimer sind, müssen die Samen mit Erde bedeckt werden. Ausgesät wird unter Glas in gut durchlässiges Substrat. Die Aussaattöpfe sollten Sie hell und warm bei etwa 20 Grad Celsius aufstellen. Die Zwiebelschuppen gilt es im Frühjahr auszugraben und in Anzuchtschalen mit Anzuchterde zu pflanzen. Diese wird mit Algenkalk angereichert und feucht gehalten. Nach einigen Wochen sollten sich neue Triebknospen gebildet haben.

Krankheiten und Schädlinge

Die Türkenbundlilie wird wie andere Lilienarten von unterschiedlichen Schädlingen und Krankheiten befallen. Als Krankheiten sind der Grauschimmel und die Zwiebelbodenfäule zu nennen. Diese treten bei feuchtwarmem Wetter auf. Pflanzen Sie den Türkenbund vorbeugend nicht zu dicht und achten Sie darauf, nur gesunde Zwiebeln in den Boden zu setzen. Ein Schädling, der relativ häufig auftritt, ist das Lilienhähnchen. Der leuchtend rote Käfer und seine Larven ernähren sich von den Blättern. Bei einem Befall sollten Sie die Käfer absammeln oder abspülen. Auch das Bestäuben mit Gesteinsmehl kann eine vorbeugende Maßnahme sein.

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